Kompetenzorientierung in der NMS

Kompetenz besteht aus dem Zusammenspiel von Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen, welche in Handlungssituationen zur Geltung kommen. Zur fachbezogenen Kompetenzentwicklung gehört die Aneignung fundierten Wissens, eine zentrale Aufgabe der Schule. Dabei sollen die Schülerinnen im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens zur selbständigen, aktiven Aneignung, aber auch zu einer kritisch-prüfenden Auseinandersetzung mit dem verfügbaren Wissen befähigt und ermutigt werden.

Die kompetenzentwickelnde Jahresplanung

Die Unterrichtsplanung umfasst die zeitliche Verteilung, sowie die Gewichtung der Ziele und Inhalte. Sie bezieht sich auch auf die Methoden, die zur Bearbeitung der Inhalte und zur Erreichung der Ziele angewendet werden, sowie auf die eingesetzten Lehrmittel und Medien. Die Planung erfolgt in mehreren Schritten. Als Jahresplanung, sowie als ergänzende mittel- und kurzfristige Planung während des Schuljahres. In die Planung mit einbezogen werden sollen z.B. projektorientierte, fächerübergreifende und offene Lernformen, Planen und Unterrichten im Team.

Das Erstellen einer kompetenzentwickelnden Jahresplanung bedingt ein koordiniertes Vorgehen, um wichtige Ziele im Sinne des Bildungsauftrags der Schule und der Kompetenzen zum lebenslangen Lernen abzubilden. Die ergänzende differenzierende Leistungsbeschreibung (edL) erfordert die Implementierung der Europäischen Schlüsselkompetenzen.

Der beste Zeitpunkt, um eine Jahresplanung koordiniert im Team zu erstellen, ist daher eine Konferenz knapp vor oder zu Beginn des Schuljahres.

Eine kompetenzentwickelnde Jahresplanung unterscheidet sich grundsätzlich von einer Unterrichtsvorbereitung. Sie ersetzt weder Jahresplanungen im jeweiligen Unterrichtsfach noch kurz- oder mittelfristige Unterrichtsvorbereitungen. Diese sind für die jeweiligen Unterrichtsstunden (auch in Zusammenhang mit der Klassenbucheintragung) zu verfassen. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis sind Fachjahresplanungen und kurz- oder mittelfristige Unterrichtsvorbereitungen nur mehr auf Verlangen der Schulaufsicht abzugeben (und auch nicht Bestandteil des Schulportfolios).

Hinweis: Jede Jahresplanung bedingt eine Vorstellung über die Kompetenzen, die ein Kind mit Abschluss der Schulart im 14. Lebensjahr erreicht haben soll. Die Vorgabe, in der Planung des Unterrichtsjahres den Fokus auf Schlüsselkompetenzen zu legen, eröffnet der Schule die Chance, den Unterricht in Richtung Kompetenzorientierung und lebenslanges Lernen zu verändern, ist aber zusätzlich durch die notwendige gesetzliche Erfordernis für die Ausstellung einer „ergänzenden differenzierenden Leistungsbeschreibung“ (edL) gedeckt.

Form und Ausführung

Eine Jahresplanung ist schriftlich festzuhalten. Eine formelle Vorgabe ist auf Grund der zu erwartenden Verschiedenheit der Ausführungen nicht zentral vorgegeben.

Synergieeffekte der einzelnen Unterrichtsgegenstände sind ersichtlich zu machen. Sinnvoll ist eine übersichtliche und knappe Ausführung, um Jahresplanungen (z.B. an Elternabenden) mitteilbar und analysierbar zu machen.

In Jahresplanungen sind auch künftige Gespräche für Reflexionen und Nachjustierungen einzubeziehen.

Möglicher Einstieg in die kompetenzentwickelnde Jahresplanung

1. Phase: Individuelle Planung

Bestehende Jahres- und Wochenplanungen werden auf vermittelte Kompetenzen überprüft und diese direkt in der Planung vermerkt.

2. Phase: Gespräch im Team

Zu fördernde Kompetenzen werden aus den individuellen Planungen gesammelt und in einem gemeinsamen Dokument festgehalten. Dabei sollen die behandelten Themengebiete nicht mehr nach Fächern, sondern nach Kompetenzen und deren Deskriptoren unterteilt werden. Das gemeinsam produzierte Dokument umfasst folglich alle Kompetenzen, die in einem Schuljahr vom Jahrgangsteam bearbeitet werden.

Den Ausgangspunkt aller Überlegungen bilden alle 8 Schlüsselkompetenzen, denn nur in ihrer Gesamtheit sind sie umfassend die Grundlage für lebenslanges Lernen. Es ist jedoch evident, dass in einem Unterrichtsjahr, in der entsprechenden Jahresplanung, nicht alle Kompetenzen gleichwertig erfasst werden können. Daher sind Schwerpunktsetzungen für das jeweilige Jahr notwendig. Über die Zahl, wie viele Schlüsselkompetenzen pro Jahr jeweils genauer beachtet werden müssen, gibt es keine zentrale Vorgabe.

Die Form des Dokuments ist so zu wählen, dass die Kompetenzen und ihre Verbindungen bestmöglich abgebildet werden. Kernziel des Dokuments ist es, zu einer gemeinsamen Vorstellung über die zu entwickelnden Kompetenzen zu gelangen.

Dieser Prozess kann erst dann als abgeschlossen betrachtet werden, wenn ein Konsens über das weitere Vorgehen gefunden wurde. 

3. Phase: Gespräch mit der Schulleitung

Gemeinsam mit der Schulleitung werden auf Basis der Jahresplanung Ziele formuliert, die spezifisch, messbar und realistisch sind und in einem angestrebten Zeitraum verwirklicht werden können. Sinnvoll erscheinen hierbei mindestens zwei Zeiträume pro Jahr.

4. Phase: Überprüfen

Nach einem gemeinsam festgelegten Zeitraum findet ein weiteres Gespräch mit der Schulleitung statt. In diesem Gespräch werden der Entwicklungsprozess beleuchtet, positive sowie negative Erfahrungen ausgetauscht und das weitere Vorgehen besprochen.

Jahresplanung

Merkmale der kompetenzentwickelnden Jahresplanung

Warum ist eine kompetenzentwickelnde Jahresplanung unumgänglich?

  • Erstellung von edL (ergänzende differenzierende Leistungsbeschreibung)
  • Implementierung der Europäischen Schlüsselkompetenzen
  • Bildungsstandards als Teil der Schlüsselkompetenzen betreffen mehr als nur ein Unterrichtsfach
  • Implementierung der Berufsorientierung
  • Implementierung der fachübergreifenden Aspekte des neuen Lehrplans

Welche Umsetzungs-Modelle gibt es?

beispielsweise:

  • Mindmap ©
  • Lotusblüte
  • Kompetenzraster

 

punkt punkt punkt